Demonstrationsexperiment zum Ozonloch und zum Treibhauseffekt
Aeschbacher Urs, Dr.phil.
Uni Basel, Institut für Psychologie
Mitgesuchsteller:
Huber Erich
Steiner Gerhard
Leitfragen:
- Wie lassen sich die beiden Phänomene experimentell so erzeugen, dass ihre Existenz auch für Laien unmittelbar evident wird?
- Welchen verbreiteten Lernschwierigkeiten bezüglich der beiden Phänomene kann durch die Entwicklung und öffentliche Vorführung solcher Demonstrationsexperimente wie begegnet werden?
Kurzbeschreibung der Forschungs- und Entwicklungsergebnisse:
In Zusammenarbeit von Physik und Lernpsychologie wurden zwei qualitative Transmissions-Experimente entwickelt. Das eine zeigt, dass Ozongas für UV-B-Strahlung ein Hindernis darstellt (das durch Zugabe von FCKW beseitigt werden kann), das andere zeigt den Hindernis-Charakter von CO2 und anderen Treibhausgasen für Infrarotstrahlung. Aufbau und Ablauf sind leichtverständlich, wie der Test mit Laienpublikum bestätigt hat. Die Hinderniswirkung der Gase, die laut unseren begleitenden lernpsychologischen Untersuchungen von Laien vorgängig stark bezweifelt wird, tritt als Soforteffekt in Erscheinung, der verblüfft und überzeugt. Die experimentellen Anordnungen sind so gewählt, dass sie gedanklich leicht auf die globale Situation übertragen werden können und dass die Relevanz der gezeigten Effekte leicht ersichtlich wird. Alle experimentellen Manipulationen sind reversibel angelegt, was den Lerneffekt zusätzlich steigert, und sie können leicht von Laien ausgeführt werden. Ein Hauptbefund der begleitenden lernpsychologischen Untersuchungen war, dass auch unter gebildeten Leuten die Fehlkonzeption verbreitet ist, wonach der Treibhauseffekt vom Ozonloch herrühre, und dass diese Fehlauffassung durch einen sachlich richtigen erklärenden Text allein meistens nicht korrigiert wird. Es braucht die direkte Erfahrung, die bezüglich dieser Phänomene in unserem Alltag fehlt und eben nur durch eigens konzipierte Experimente ermöglicht wird.
Umsetzungsaktivitäten:
Die Experimente standen und stehen im Rahmen vieler Tagungen und Ausstellungen im In- und Ausland im öffentlichkeitseinsatz. Dreissig Experimente werden inzwischen von verschiedensten Multiplikatoren (Umwelt- und Bildungsinstitutionen etc.) in sechs Ländern in Europa und Asien verwendet. Das Ozonloch-Experiment wurde und wird insbesondere im Rahmen der Ecofrig -(Anti-FCKW)-Kampagne in Indien vorgeführt, und wird für die Nachfolgekampagne in Indien selber in Lizenz hergestellt werden. Schliesslich haben Erst- und Zweitgesuchsteller nebenberuflich eine spinoff-Firma gegründet, in welcher sie in Fortführung der interdisziplinären Zusammenarbeit (Psychologie/Physik) experimentelle Veranschaulichungs- und Ueberzeugungshilfen für Umwelttechnologien entwickeln.
Publikationen:
Aeschbacher, U. (1998). "Der Technorama-Direktor stellt sich kritischen Fragen (Interview)." Beiträge zur Lehrerbildung 16(3): 387-390.
Aeschbacher, U. (1998). "Studierende der Pädagogik entdecken das Technorama der Schweiz." Beiträge zur Lehrerbildung 16(3): 391-399.
Aeschbacher, U., C. Calò, et al. (im Druck). "Die Ursache des Treibhauseffekts ist ein Loch in der Atmosphäre": Naives Denken wider besseres Wissen. Institut für Psychologie, Universität Basel. pp. 1-34.
Aeschbacher, U., C. Cal et al. (2001). "Die Ursache des Treibhauseffekts ist ein Loch in der Atmosphäre": Naives Denken wider besseres Wissen." Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 33(4): 230-241.
Diverse Beiträge/Broschüre/Kongressberichte:
Aeschbacher, U. and E. Huber (1997). Ozone Hole: Personal Verification by Experiment. Lüneburg, European Educational Fair.
Aeschbacher, U., E. Huber, et al. (1998). Wie zeigt man das Ozonloch? Uni Sono. 19.
(1998). Forschungsprojekte und Sponsoring: Demonstrationsexperimente. Umweltbericht der Schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft: 38.
Ringwald-Beller, R. (1998). "Ozonloch selbst gemacht ..." Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung - DGU Nachrichten 17.
(1999). Treibhauseffekt und Ozonloch. Das grüne Klassenzimmer. Landesgartenschau 1999 Weil am Rhein.
(2000). Das grüne Klassenzimmer im TRUZ. Basler Schulblatt. 5/2000.
Aeschbacher, U. and E. Huber (2000). Demonstrationsexperimente. EWZ-Zytig (Elektrizitätswerk Zürich): 7.
Tagespresse/Medien:
weg (1997). Verkehrshaus Luzern: "Die Luft" macht sich Luft. Neue Mittellandzeitung, 2.8.1997.
tin (1997). Leukämiestudie für die Region. Badische Zeitung, 22.9.1997.
mri (1997). Umweltprobleme kennen keine Grenzen. Südkurrier, 22.9.1997.
Wegmann, S. (1997). ""Die Luft" erleben." Power-Lehrer-Infos 2/1997.
(1997). "Ausstellung im Technorama." Leben + Glauben 39/1997.
kde (1998). Das Ozonloch im Reagenzglas. Oberbadisches Volksblatt. Lörrach, 12.1.1998.
sts (1998). Ozonloch vom Himmel auf den Boden holen. Basler Zeitung, 31.1.1998.
bg (1998). Demonstrationsexperimente. Tagesanzeiger. Zürich, 6.2.1998.
Gonseth, P. (1998). "Ein Experiment fährt besser ein". Coop-Zeitung, 28.10.1998.
sr/Comm (1998). Klima und so weiter... Neue Ausstellung im Naturhistorischen Museum Freiburg. Freiburger Nachrichten, 7.11.1998.
ben. (1999). Ideen für einen nachhaltigen Lebensstil. Der Zürcher Oberländer, 8.11.1999.
Marowsky, A. (1999). Mit CO2 den Globus aufheizen. Oeko-Forum: Neues Modell zur Demonstration des Treibhauseffekts. Neue Luzerner Zeitung, 21.12.1999.
Kaiser, H. (1999). Demonstrationsexperiment zum Ozonloch und zum Treibhauseffekt. Basler Schulblatt. 2/1999.
ska. (2000). Vor allem die Gesamtbevölkerung ist gefährdet. Basler Zeitung, 13.9.2000.
em. (2000). Wie gross ist das Gesundheitsrisiko durch die Luftverschmutzung? Volksstimme Sissach, 14.9.2000.
Kilchenmann, M. (2000). Aha-Erlebnis in Sachen Ozonloch. Neue Luzerner Zeitung, 11.11.2000.
Kumar Sing, V. (2000). Indien kühlt mit Schweizer Hilfe ökologisch. Neue Luzerner Zeitung, 11.11.2000.
Schwarze, T. (2000). Lektionen im TRUZ: "Treibhauseffekt und Ozonloch". Basler Schulblatt 4/2000.