Ökonomische Folgen des Freizeitverhaltens im Wald: Grundlagen zur Umsetzung des neuen Waldgesetzes im Kanton Basel-Landschaft

Baur Bruno, Prof. Dr. phil. II (Biol.)
NLU, Universität Basel

Mitgesuchsteller:
Prof. Dr. Schaltegger Stefan, Uni Lüneburg/WWZ
Dipl. Forsting. ETH/SIA Gilgen Christian, Forstamt beider Basel
Lack Markus, Gemeindeförster Allschwil


Leitfragen:

  • Wie hoch sind die Erholungssuchende verursachten Kosten in einem Wald?
  • Welche (Schutz-)Massnahmen sind nötig, um Erholungswald vor Übernutzung durch Besucher zu schützen?
  • Welche Aufwendungen bzw. Ertragsausfälle sind in Wäldern mit prioritärer Wohlfahrtsfunktion zu erwarten?
  • Lässt sich anhand von Leitpflanzen das Ausmass des Nutzungsdruckes ableiten (sensible versus robuste Arten)?
  • Welche pflanzensoziologische Parameter eignen sich für die Erfolgskontrolle von Schutzmassnahmen?
  • Wie gross ist die Akzeptanz von Schutzmassnahmen bei erholungssuchenden Menschen?
  • Durch welche Massnahmen lässt sich diese Akzeptanz bei den WaldbesucherInnen erhöhen?

Kurzfassung:

Das neue Waldgesetz des Kantons Basel-Landschaft verlangt eine gleichwertige Berücksichtigung der verschiedenen Waldfunktionen (Schutz-, Nutz- und Wohlfahrtsfunktion). Die Kantone bzw. Gemeinden sind verpflichtet, in den kommenden Jahren entsprechende Waldentwicklungs- bzw. Bewirtschaftungspläne zu erarbeiten. In bezug auf die Wohlfahrtsfunktion des Waldes, welche u.a. den Erholungsnutzen für die Menschen und den Lebensraum für Pflanzen und Tiere einschliesst, bestehen aber beträchtliche Unsicherheiten. Im vorliegenden Projekt untersuchen Ökonomen und Biologen in enger Zusammenarbeit mit Forstfachleuten und Sozialwissenschaftlerinnen ökonomische Aspekte der Wohlfahrtsfunktion in Baselbieter Wäldern. Die Schäden, die durch Freizeitaktivitäten entstehen, werden mit den forstwirtschaftlichen Erträgen, dem "Naturschutzwert" der Gebiete und den Interessen der Erholungssuchenden verglichen. Die daraus abgeleiteten Massnahmen werden an Ort und Stelle umgesetzt und deren Erfolg überprüft. Ein grosser Teil der neuen Erkenntnisse dürfte von landesweitem Interesse sein und sollen dementsprechend über die Kantonsgrenze hinaus verbreitet werden.

Publikationen:

Waltert B., Wiemken V., Rusterholz H. P., Boller T., Baur B. (2002). Disturbance of forest by trampling: Effects on mycorrhizal roots of seedlings and mature trees of Fagus sylvatica. Plant and soil 243, S. 143 - 154

Baur B., Zemp M., Ritter C., Kühnen H., Bischofberger M., Rusterholz H. P. (2000). Erholung und Natur im St. Johanns-Park. Stadtgärtnerei und Friedhöfe, Baudepartement des Kantons Basel-Stadt, 47 S.

Rusterholz H. P., Stingelin K., Baur B. (2000). Freizeitnutzung des Allschwiler Waldes: Einfluss auf Bodenvegetation, Strauchschicht und bodenlebende wirbellose Kleintiere. Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen 151, S. 117 - 126

Baur B. (ed.) (1999). Der Allschwiler Wald. Allschwiler Schriften, Vol. 11. 154 S.

Baur B. (et al.). Freizeitaktivitäten im Baselbieter Wald: Oekologische Auswirkungen und ökonomische Folgen. Verlag des Kantons Basel-Landschaft, 180 S.

Rusterholz, H. P. (2003): Die Rolle extensiv gepflegter städtischer Grünflächen zur Erhaltung bedrohter Pflanzenarten: Der St. Johanns-Park in Basel. Bauhinia 17, S. 1 - 10

Heer C., Rusterholz H. P., Baur B. (2003): Akzeptanz von Pflegemassnahmen im stadtnahen Erholungswald: Der Allschwiler Wald: Information für Waldbesucher. Wald und Holz 2, S. 36 - 39

Heer C., Rusterholz H. P., Baur B. (2003): Forest Perception and knowledge of Hikers and Mountain Bikers in Two Different Areas in Northwestern Switzerland. Environmental Management

Bilecen E., Kleiber O. (2002): Erholung im Wald: Des einen Freud, des andern Leid: Kosten für Waldeigentümer und deren Einflussfaktoren. Center for Sustainability Management, 27 S.

Kleiber O. (2001): Valuation of Recreational Benefits and Visitor Conflicts in an Urban Forest. Paper presented at the Fifth International Conference of the International Society for Ecological Economics (ISEE), 15 S.

Truninger K., Rusterholz H. P., Baur B. (2001): Oekologische Folgen der Freizeitnutzung im Gerstelgebiet bei Waldenburg (BL). Institut für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz (NLU), 15 S.

Tagespresse:

Allschwil, B. (2000). Waldbesucherinnen und Waldbesucher: Beteiligen Sie sich an der Befragungsrunde der Universität Basel! Allschwiler Wochenblatt, 8.9.2000.

bo (2001). Unser Wald und seine Umwelt. Basellandschaftliche Zeitung, 12.11.2001.

Gohl, J. (2001). "Aufzeigen, was Orientierungslaufen wirklich ist". Basler Zeitung, 21./22.7.2001.

jet. (2000). Vergnügen im Wald hat seinen Preis. Basler Zeitung, 26.8.2000.

jp. (2000). Was geschieht, wenn man einen Nagel in eine alte Eiche schlägt? Volksstimme Sissach, 31.8.2000.

Libsig, P. (2001). Nicht die Hunde sind das Problem. Basellandschaftliche Zeitung.

Libsig, P. (2001). "Die Liebe zum Wald muss man wecken". Basellandschaftliche Zeitung, 1.10.2001.

Lüthi, T. (2001). "Wir brauchen Schutzzonen für das Wild". Basler Zeitung, 14./15.7.2001.

Matter, M. (2001). Wald-Entwicklungsplanung soll Konflikte lösen. Basler Zeitung, 11./12.8.2001.

Nüsseler, H. (2001). Nicht alle Biker im Wald sind rücksichtslos. Basler Zeitung, 7./8.7.2001.

og. (2001). Der Wald als Abbild seiner Umwelt. Die Uni Basel kommt aufs Land. Volksstimme Sissach, 13.11.2001.

ruf (2000). Der Wald soll vielen Herren dienen. Basellandschaftliche Zeitung, 26.8.2000.

T.L. (2001). Waldvergnügen kostet, aber niemand zahlt. Basler Zeitung, 8./9.9.2001.

Ugolini, E. (2001). Disziplinierte Reiter hinterlassen wenig Spuren. Basler Zeitung, 4./5.8.2001.

Wüest, M. (2001). "Dabei gehört der Wald doch eigentlichen allen". Basler Zeitung, 28./29.7.2001.

Baur Bentolila, B. (2002). "Bürogummis" zerstören den Wald." Basellandschaftliche Zeitung, 7./8.9.2002.

T.L. (2002). Der Wald kann rekultiviert werden. Basler Zeitung: 7./8.9.2002.

Baur, B. (2002). Freizeitaktivitäten im Baselbieter Wald. Basellandschaftliche Zeitung, 11.9.2002.

Bentolila, B. (2002). Eintritt für den Waldspaziergang? Basellandschaftliche Zeitung: 7.10.2002