Landnutzungsstrategien in ausgewählten Naturräumen
Freyer Bernhard, Dr.
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
MitgesuchstellerInnen:
Gallusser Werner, Prof., Geograf
Wasmer-Ramer Kurt, Dr., Geograf
Reisner Yvonne (Landschaftsökologie)
Leitfragen:
- Welche Nutzungsstrategien vereinbaren Natur-, Landschafts- und Umweltschutz mit der Landwirtschaft?
- Was bestimmt umweltrelevantes Handeln von LandwirtInnen?
Ergebnisse:
Untersuchungen über Biotopdimensionen, -qualitäten und -dichten in der Agrarlandschaft zeigen, dass allein 5% ökologische Ausgleichsfläche eine nachhaltige Förderung der Artenvielfalt nicht garantiert, da diese qauntitative Angabe weder die Qualität noch die artspezifischen Ansprüche berücksichtigt. Weiterhin zeigt sich, dass sich die Anforderungen an den ökologischen Ausgleich an den naturräumlichen Gegebenheiten auszurichten haben, um Mindestanforderungen an die Dimensionierung und Qualität von Biotoptypen zu erfüllen.
Die Umfrage bei LandwirtInnen zu umweltgerechten Produktionsmethoden hat gezeigt, dass enge Bezüge zwischen Anbaumethode und Verhaltensweisen sowie Einstellungen bestehen. Die vor allem bei noch konventionell wirtschaftenden Bauern geäusserte Kritik gegenüber umweltgerechten Anbauverfahren lässt sich auf strukturelle, soziodemographische und bildungsspezifische Einflussgrössen zurückführen. IP-Bauern stehen Neuerungen aufgeschlossener gegenüber.
Betriebswirtschaftliche Vergleiche zwischen integrierter Produktion und ökologischer Produktion zeigen, dass die integrierte Produktion ökonomisch vorteilhafter ist. Nur mit einer geschickten Absatzstrategie erreichen ökologisch bewirtschaftete Betriebe ein vergleichbares Einkommen. Eine zentrale Rolle im direkten Einkommensvergleich kommt der Biomilchprämie zu. Verschiedene Berechnungen zeigen, dass eine Milchprämie von ca. 10 bis 15 Rappen je kg Biomilch ein vergleichbares Einkommmen zulässt.
Umsetzung:
Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden Empfehlungen zur Förderung der Übernahme ökologischer Produktionsmethoden im Bereich Ausbildung und Beratung ausgesprochen.
Publikationen:
Reisner Y., 1994, Ressourcenschutz -Konzept für die Agrarlandschaft, Diplomarbeit am Geographischen Institut der Uni Basel
FIBL, 1994, Resultate ausgewählter Projekte: Landnutzungsstrategien in ausgewählten Naturräumen, FIBL Tätigkeitsbericht 1994
Wasmer-Ramer K., 1995, Einstellung zur Ökologisierung der Landwirtschaft - eine Befragung von Landwirten im Tessin, Abschlussbericht
Freyer B., Reisner Y., 1995, Begleitbiotope der Agrarlandschaft in ausgewählten Naturräumen der NW Schweiz, Zwischenbericht, FIBL Oberwil
FIBL, Landnutzungsstrategien in ausgewählten Naturräumen, Zwischenbericht II
Reisner Y., Freyer B., 1996, Bestandesanalyse und Bewertung aus-gewählter ökologischer Ausgleichsflächen, in: bioskop, Zeitschrift für Biolandbau und Oekologie, 1/1996, 4-7
von Rennenkampff K., 1996, Betriebs- und agrarwirtschaftliche Anforderungen für die Umstellung auf eine ökologisch/biologische Landwirtschaft in ausgewählten Landschaften der Nordwestschweiz, Diplomarbeit an der Abt. für Landwirtschaft der ETH Zürich
FIBL, 1996, Landnutzungsstrategien in ausgewählten Naturräumen, Schlussbericht, Geographisches Institut, Uni Basel
Freyer B., Heiz B., 1996, Warum es die konventionelle Landwirtschaft noch gibt. Das Umstellungspotential: Eine Befragung in Baselland und Basel-Stadt, in: bioskop, Fachzeitschrift für Biolandbau und Oekologie, 5/6, 1996, 10-15
Reisner Y., Freyer B., 1997, Nachhaltige Landwirtschaft. Eine Untersuchung in der Region Basel - Handlungsbedarf, Möglichkeiten und Grenzen, in: Regio Basiliensis 38/1, S.35-46