Pflanzenästhetik mit spezieller Berücksichtigung von ästhetischen Präferenzen für bestimmte Pflanzen, bestimmte Pflanzengemeinschaften und Artenvielfalt

Kocher Schmid Christin, Dr.
Sociology & Social Anthropology, Eliot College, University of Kent, Canterbury

Mitgesuchstellerin:
Burckhardt-Seebass Christine

Leitfragen:

  • Welches sind Unterschiede zwischen ästhetischem und biologischem "Wert"?
  • Eignen sich die Pflanzengesellschaften in Familiengärten für die Definition von Schutzzielen?

Ergebnisse:

In mehreren Felderhebungen wurden in den 369 einzelnen Gärten der Anlage Spittelmatt Garteneinteilung, Stil, Landschaftsdarstellungen und weitere Charakteristika erfasst. In den Gärten sind Darstellungen verschiedener Landschafts- bzw. Vegetationstypen feststellbar. Vor allem alpine Vegetation, Wasserlandschaften (d.h. Feuchtbiotope) und an prominenter Stelle die traditionelle bäuerliche Kulturlandschaft. Auf einer anderen Ebene sind Aussagen zur Pflanzenauswahl möglich, so sind rote Tulpen und rote Rosen die beliebtesten Pflanzen. Diese Resultate zeigen, dass Lebensräume auch über die Aesthetik wahrgenommen werden und dass demzufolge bei naturnaher Gestaltung vermehrt auf die festgestellten Form- und Farbpräferenzen (inkl. Kombinationen) geachtet werden soll. Diese Präferenzen liefern beispielsweise eine Grundlage für die Gestaltung von Buntbrachen (durch FAL Reckenholz).

Die parallel zur Felderhebung durchgeführten Literaturrecherchen (Auswertung des offiziellen Organs der Familiengärten) ergaben, dass, obwohl gewisse Blumensorten und Kombinationen immer wieder empfohlen werden, längst nicht alles übernommen wird: Die Familiengärten zeigen eine durchaus eigenständige Aesthetik.

Publikationen:

Kocher Schmid Ch. K, 1994, Bericht über das Projekt "Pflanzenästhetik mit spezieller Berücksichtigung von ästhetischen Präferenzen für bestimmte Pflanzen, bestimmte Pflanzengemeinschaften und Artenvielfalt" des koordinierten Programmes "Biodiversität und Gesellschaft", in: Biodiversität, MCO-INFO Mitteilungen des Management & Coordination Office 2:3-4, siehe Dossier F09/93

Voltz Vogler Ch., Rippmann D., Burckhardt-Seebass Ch., 1995, Bericht über den interdisziplinären Studientag im Rahmen des Seminars "Hineingeholte Natur: Der Garten", organisiert von Ch. Burckhardt-Seebass, in: Biodiversität, MCO-INFO Mitteilungen des Management & Coordination Office 4, siehe Dossier F09/93

Voltz Vogler Ch., Leadley Paul, 1995, What is it like to work in a Large Multi-disciplinary Research Project?, in: Biodiversität, MCO-INFO Mitteilungen des Management & Coordination Office 5, siehe Dossier F09/93

Hohl S., 1995, Gewächshäuser. Sehnsucht nach Exotik, in: Mitteilungen der Schweizerischen Gesellschaft für Gartenkultur 13/2, 1995, 38-41

Kocher Schmid Ch., Voltz Vogler Ch., 1995, Familiengärten, in: Mitteilungen der Schweizerischen Gesell-schaft für Gartenkultur 13/3, 1995, 70-75

Kocher Schmid Ch., Voltz Vogler Ch., 1995, Familiengärten: Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Natur. Ein Bericht aus dem Projekt "Pflanzenästhetik" des Seminars für Volkskunde der Universität Basel, in: Schweizer Volkskunde 85/4

Ritter M., Ickstadt K., Biber-Klemm S., Kocher-Schmid Ch., Stettler N., 1995, Gesellschaftliche Wahrnehmung, Bewertung und Umsetzung der Biodiversität, Gaia, Nr. 4/4, 95, 250-260, siehe Dossier F09/93

Kocher Schmid Ch., 1996, Gartenvielfalt, Vielfalt im Garten: Pflanzenästhetik in Basler Familiengärten, in: Uni Nova. 75/1996

Kocher Schmid Ch., 1996, Les oiseaux volés, Natures en tête. GHK, eds. 1996, Neuchâtel (Suisse): Musée d'éthnographie 225-237 (Ausstellungskatalog)

Kocher Schmid Ch., 1997, Muster in Gärten - Gärten als Muster. Eine Untersuchung zur pflanzlichen Ästhetik in Familiengärten im Bereich Lange Erlen (Riehen), in: Regio Basiliensis 38/1, S.47-54